Lerntherapeutische und pädagogische Angebote

Über gängige Psychotherapieverfahren im Einzelsetting hinaus, bieten wir folgende zusätzliche Leistungen an:

⦁ Soziales Kompetenztraining in den Schulen und im IL-EA

Das übergeordnete Ziel beim sozialen Kompetenztraining ist die erfolgreiche Teilnahme am Regelunterricht. Die Schüler: innen sollen ihr eigenes Verhalten erkennen, benennen und reflektieren können. Es sollen Verhaltensveränderungen erreicht und ein positives Sozialverhalten im Alltag gefestigt werden. Hierbei wird sowohl auf emotionaler als auch auf struktureller Ebene bei der Umsetzung angesetzt.

Im Sozialkompetenztraining werden folgende Themenbereiche behandelt:
⦁ Motivation
⦁ Regeln/Vereinbarungen
⦁ Wahrnehmung
⦁ Selbstbewusstsein
⦁ Selbstsicherheit
⦁ Kommunikation
⦁ Konflikte
⦁ Gefühle
⦁ Kooperation

Durch praktische Übungen in Kleingruppen wird ein hoher Selbsterfahrungsanteil ermöglicht, damit sich die Schüler:innen mit unzureichend bewältigten sozialen Entwicklungsaufgaben auseinandersetzen und diese ausreifen können.

Zusätzlich können bei Bedarf Einzelsprechstunden/-Trainingseinheiten für die Schüler:innen aus den Sozialkompetenztrainingsgruppen und offene Sprechstunden für Schüler: innen mit nicht gruppengeeignetem Stör- oder Problemverhalten installiert werden.

Damit die pro-soziale Entwicklung und die erworbenen Inhalte in den Schul- und Unterrichtsbetrieb integriert werden können, werden die jeweiligen Klassenlerer:innen über den Ablauf, die Fortschritte, die Ziele und Besonderheiten informiert und es wird sich fortlaufend informativ ausgetauscht.

⦁ Mädchengruppe mit den Schwerpunkten: Aufrichtigkeit, Selbstpräsentation (auch auf digitalen Plattformen), Ausschluss und Mobbing

In der Mädchengruppe werden verschiedene Aktivitäten und Diskussionen stattfinden, um die Mädchen über diese Themen aufzuklären und ihnen Strategien für den Umgang damit zu vermitteln. Die Mädchen werden eingeladen, über ihre Erfahrungen, Ängste und Herausforderungen im Zusammenhang mit Aufrichtigkeit, Selbstpräsentation im Internet, Ausschluss und Mobbing zu sprechen. Dies kann ihnen helfen, ihre Gefühle auszudrücken und zu erkennen, dass sie nicht allein sind.

Durch Spiele und Rollenspiele können sie lernen, wie sie in schwierigen Situationen reagieren können. Hier können sie verschiedene Szenarien durchspielen, um effektive Kommunikationstechniken, Konfliktlösungsstrategien und die Förderung von Aufrichtigkeit zu erlernen.

Das Thema Mobbing und Ausschluss wird hierbei vorerst in den Fokus gerückt, indem empathisches Verhalten gefördert wird, um eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre in der Gruppe zu etablieren. Die Mädchen können lernen, wie sie andere unterstützen und Verständnis zeigen können. Sie werden auch darin geschult, die Perspektive anderer einzunehmen und Vorurteile zu vermeiden.

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die Internetsicherheit. Den Mädchen wird die Möglichkeit gegeben zu lernen, wie sie ihre Privatsphäre schützen, sicher im Internet surfen und ihre persönlichen Informationen schützen können und sie werden darin geschult, die Risiken und Konsequenzen von unsicherem Verhalten im Internet zu erkennen und wie sie damit umgehen können.

⦁ Selbstinstruktionstraining mit oder mit Verdacht auf AD(H)S

Selbstinstruktionstraining ist eine psychologische Technik, die bei Kindern zur Förderung von Selbstkontrolle, Problemlösungsfähigkeiten und Selbstregulation eingesetzt wird. Hierbei lernen die Kinder, sich selbst verbal hilfreiche Anweisungen zu geben, um ihr Denken und ihr Verhalten effektiver zu steuern. Sie lernen, innere Anweisungen zu formulieren, um sich bei der Durchführung einer Aufgabe zu unterstützen oder sich besser in sozialen Situationen zu verhalten. Diese inneren Anweisungen können als Selbstgespräche oder Selbstinstruktionen betrachtet werden.

Der/die Therapeut:in vermittelt den Kindern Strategien, um ihre inneren Anweisungen zu verbessern und effektiver zu gestalten.

Sie werden im Laufe der Therapie dazu ermutigt, ihre Selbstgespräche zu internalisieren und diese in Gedankenform zu nutzen, um ihre Denkprozesse, Emotionen und Verhaltensweisen zu steuern.

Das Selbstinstruktionstraining basiert auf der Annahme, dass Kinder, die ihre Denkprozesse bewusster wahrnehmen und kontrollieren können, bessere Problemlösungsfähigkeiten entwickeln, impulsives Verhalten reduzieren und die Selbstregulation verbessern können. Es hilft den Kindern, negative oder unangemessene Impulse zu erkennen und alternative, produktive Handlungsweisen zu wählen.

Dieses Training wird oft in der Verhaltenstherapie eingesetzt, um Kindern mit Verhaltensproblemen, AD(H)S oder Autismus-Spektrum-Störungen zu helfen, ihre Verhaltensweisen und sozialen Fähigkeiten zu verbessern. Es kann aber auch von Eltern oder Lehrkräften als unterstützende Technik zur Förderung der Selbstkontrolle und Selbstregulation bei Kindern verwendet werden.

⦁ Lerntherapie

Lerntherapie ist eine spezielle Form der Therapie, die darauf abzielt, Kindern und Jugendlichen mit Lernproblemen und Lernstörungen dabei zu helfen, ihre schulischen Fähigkeiten zu verbessern. Sie basiert auf einer ganzheitlichen Sichtweise des Lernens und zielt darauf ab, die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes Kindes zu berücksichtigen.

Lerntherapie umfasst eine breite Palette von Interventionen, die darauf abzielen, die Lernprozesse, die kognitiven Fähigkeiten und die emotionalen Aspekte des Lernens zu unterstützen. Zunächst erfolgt eine gründliche Diagnose und Bewertung der Ursachen von Lernproblemen. Dies kann eine umfassende Prüfung von kognitiven Fähigkeiten, Lernstilen, emotionalem Wohlbefinden und schulischen Leistungen umfassen.

Darauf basierend werden individuell angepasste Interventionen angeboten, die auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Kindes zugeschnitten sind. Kindern wird auch dabei geholfen, effektive Lernstrategien zu entwickeln und ihre Studien- und Organisationsfähigkeiten zu verbessern. Zusätzlich wird die Bewältigung von Ängsten, Stress oder geringem Selbstwertgefühl angegangen.

Ein weiterer Teil der Lerntherapie besteht in der Zusammenarbeit mit Eltern. Den Eltern werden Informationen, Ressourcen und Empfehlungen zur Unterstützung des Kindes zu Hause bereitgestellt.

⦁ Offene Sprechstunde für Lehrkräfte und THAs / Psychoedukation und Beratung (online oder im IL-EA)

Die offene Sprechstunde gibt Lehrkräften und THAs die Möglichkeit, Unterstützung und Informationen zu erhalten, um ihre pädagogischen und sozial-emotionalen Fähigkeiten zu verbessern. Hier können Fragen, Anliegen oder Probleme im Zusammenhang mit Unterricht, Schülerverhalten, sozial-emotionalem Wohlbefinden oder anderen relevanten Themen besprochen werden. Die dabei angebotene Psychoedukation bezieht sich auf die Vermittlung von Wissen und Informationen über psychische Gesundheit, Lernstörungen, Verhaltensprobleme oder andere relevante Themen, um Lehrkräften dabei zu helfen, ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Schüler:innen zu entwickeln.

Der Beratungsaspekt der Sprechstunde beinhaltet die Unterstützung bei der Bewältigung von Herausforderungen oder Problemen im schulischen Umfeld. Dies kann die Identifizierung und Umsetzung von bewährten pädagogischen Strategien, die Beratung zu Schülerverhalten oder die Unterstützung bei der Entwicklung von Maßnahmenplänen für spezifische Schülerbedürfnisse umfassen.

Die online-Variante ermöglicht eine flexible und zugängliche Unterstützung, da von jedem Ort aus teilgenommen werden kann. Dies erleichtert den Zugang zu professioneller Beratung und Informationen, insbesondere für Personen, die Schwierigkeiten haben, persönliche Termine wahrzunehmen oder die in ländlichen oder entlegenen Gebieten arbeiten.

⦁ Kollegiale Fallberatung der Lehrkräfte (online oder im IL-EA)

Die kollegiale Fallberatung für Lehrkräfte, die psychologisch geleitet wird, ist eine Form der beruflichen Unterstützung und Weiterentwicklung für Lehrer:innen. Bei diesem Ansatz kommen Lehrkräfte in einer Gruppe zusammen, um sich gegenseitig bei der Analyse und Reflexion von schulischen Herausforderungen und schwierigen Situationen gezielter zu unterstützen. Die Fallberatung wird dabei von einer psychologisch geschulten Fachperson geleitet.

In der kollegialen Fallberatung haben die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, ihre konkreten Fälle oder Situationen aus dem Schulalltag zu teilen und gemeinsam in der Gruppe zu analysieren. Das Ziel dabei ist es, alternative Perspektiven und Handlungsstrategien zu entwickeln, um effektivere Lösungen zu finden. Dabei werden sowohl pädagogische als auch psychologische Aspekte berücksichtigt, um ein umfassendes Verständnis der Situation zu erlangen.

Die psychologisch geleitete Fallberatung bietet den Vorteil, dass die Fachperson über Fachkenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen Psychologie, pädagogische Diagnostik und Beratung verfügt. Sie kann die Diskussion leiten, strukturieren und verschiedene Methoden und Techniken anbieten, um die Reflexion und Lösungsfindung zu unterstützen. Hierbei werden auch psychologisches Hintergrundwissen, Theorien und Interventionen eingebracht, um den Lehrkräften bei der Analyse und Bewältigung der komplexen Probleme zu helfen.

Die kollegiale Fallberatung bietet den Lehrkräften so die Möglichkeit, sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen. Durch den Austausch von Erfahrungen, Perspektiven und Lösungsansätzen soll die gemeinsame Intelligenz der Gruppe genutzt werden, um neue Erkenntnisse und Handlungsweisen zu entwickeln.

⦁ Sensibilisierungsprojekt: Umgang mit Cyber-Mobbing

Das Sensibilisierungsprojekt für den Umgang mit Cybermobbing in der Schule ist eine Initiative, die darauf abzielt, das Bewusstsein für die Problematik des Cybermobbings zu schärfen und Schüler:innen, Lehrkräfte sowie Eltern über Prävention, Intervention und den richtigen Umgang mit Fällen von Cybermobbing zu informieren. Hierbei wird das Bewusstsein für Cybermobbing und seine Folgen gestärkt. Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern werden über die Definition, die Auswirkungen und mögliche Strategien zur Verhinderung oder Bewältigung von Cybermobbing informiert.

Das Projekt bietet Schulen Möglichkeiten, Schutzmaßnahmen gegen Cybermobbing zu implementieren. Dies kann individuell für die jeweilige Erarbeitung von Richtlinien und Verhaltenskodizes für eine sichere und respektvolle Online-Kommunikation, die Schulung von Lehrkräften und Schülern zur Prävention von Cybermobbing oder die Förderung von Peer-Beratungsprogrammen zur Stärkung der Empathie und des Gemeinschaftssinns umfassen.

Bei diesem Projekt bieten wir Schulen auch Unterstützung bei der Intervention und Bewältigung von aktuellen Fällen von Cybermobbing. Das Projekt umfasst auch die Einbindung der Eltern, indem sie über das Thema Cybermobbing informiert werden und Ressourcen erhalten, um ihre Kinder zu schützen und Fälle von Cybermobbing zu erkennen.

Das Sensibilisierungsprojekt soll dazu beitragen, die Schulkultur zu stärken, indem Respekt, Verantwortung und ein sicherer Umgang mit digitalen Medien gefördert werden. Es schafft ein Bewusstsein für Cybermobbing und unterstützt die Entwicklung von Strategien zur Prävention und Intervention, um die Online-Sicherheit und das Wohlbefinden der Schüler:innen zu fördern.


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